Renovierungen im Waisenhaus

Neubau für das Waisenhaus

Bestand das A-better-world-Waisenhaus bis 2019 noch aus einem großen Gebäude als Unterkunft für die Waisenkinder, so wurde im selben Jahr ein Anbau ergänzt, finanziert durch Spenden. Dieser ermöglicht es, mehr Waisen Zuflucht zu geben, etwa der jugendlichen Vivian:

Im Alter von 14 Jahren wurde die aus „Jakari“ stammende Vivian von einer Gruppe von fünf bewaffneten jungen Männern vergewaltigt. Sie wurde schwanger und gebar mithilfe gutmütiger und hilfsbereiter Nachbarn ein Mädchen. Um ihre Tochter zu ernähren, musste sie um Essen betteln, doch als das Militär einen Angriff auf bewaffnete Separatisten startete, wurde ihr Dorf niedergebrannt. Sie flüchte zu Fuß durch die Wälder in die Provinzhauptstadt Bamenda, wo sie mit ihrer Tochter auf der Straße lebte und bettelte. Als sie von dem „A better world“-Waisenhaus in Mbengwi hörte, lief sie zu Fuß weiter nach Mbengwi um dort Zuflucht zu suchen. Waisenhausleiter Seta Withgodep Wiertz beschreibt ihre Ankunft: „Sie kam in der Nacht zum fünften Januar hungrig, mit einem kranken Kind und mit Wunden an den Beinen am Waisenhaus an. Wir mussten sofort reagieren und gaben ihr etwas zu essen und brachten sie in ein Krankenhaus. Heute leben Vivian und ihre Tochter sehr glücklich im Waisenhaus und bekommen dort medizinische und psychologische Behandlung.“ Vivian strebt nun an, eine Ausbildung zur Friseurin zu machen.

Immer mehr Kinder geraten in dem seit 2017 in den anglophonen Regionen im Westen Kameruns wütenden Bürgerkrieg zwischen die Fronten und werden zu Waisen. Das Waisenhaus in Mbengwi zählte jahrelang 20 bis 30 Bewohner doch diese Zahl ist drastisch gestiegen. Nicht nur zahlreiche Waisen, sondern auch andere Flüchtende suchen dort derzeit Zuflucht und wöchentlich kommen neue dazu. Die Kinder schlafen auf dem Boden und in den Fluren, weil das Waisenhaus mittlerweile völlig überfüllt ist. Damit dort mehr Menschen Zuflucht vor dem wahllosen und grausamen Morden der Rebellen und des Militärs suchen können, wurde das Waisenhaus um einen Anbau ergänzt.

Dachreparatur im Waisenhaus

Praktische Hilfe

Anfang des Jahres 2019 eskalierte die Krise in Kamerun immer mehr. Doch zusätzlich ist noch ein weiteres, existenzbedrohendes Problem aufgetreten. Im Oktober 2018 wurde das Dach des Waisenhauses bei einem Hagelsturm stark zerstört. Die daraufhin folgende Trockenzeit (meistens November bis Februar/März), in der es monatelang überhaupt nicht regnet machte das Problem vorerst vergessen. Im Februar 2019 begannen allerdings die ersten Regenfälle, die spätestens ab März zu monatelangen, täglichen, starken tropischen Schauern werden. Das durch das zerstörte Dach eindringende Wasser beschert den Kindern momentan schlaflose Nächte, denn sie müssen in durchnässten Betten schlafen.

Der Regen hat bereits im Haus große Verwüstungen angerichtet. Es bestand die Gefahr, dass die aus Lehmblöcken gebauten Häuser in absehbarer Zeit einstürzen. Damit wären die über 50 Waisenkinder obdachlos in einem Gebiet, in dem zu dieser Zeit fast täglich Menschen in nächster Umgebung bei Kämpfen sterben. Damit dies nicht geschieht konnte ex animo, dank zahlreicher Spender, die unserem Spendenaufruf in der Saarbrücker Zeitung folgten die anfallenden Kosten für ein neues Dach übernehmen und seit Mai 2019 schlafen die Waisen wieder trocken.

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